Wer es noch nicht kennt: Librivox ist eine tolle Sache. Dort kann man sich für umme lizenzfreie Hörbücher runterladen und anhören. Es gibt auch eine Androidapp. So kann man sich nebenher beim Bügeln oder Zugfahren usw. - allgemein bei Tätigkeiten, die nicht die volle intellektuelle Aufmerksamkeit erfordern - interessante Bücher anhören. Die Sprecher sind meines Wissens keine Vollprofis, aber wenn man sich kurz eingehört hat, durchaus gut, da jeder seinen speziellen Charakter besitzt.


Die Anarchisten
John Henry MACKAY (1864 - 1933)
John Henry Mackays Buch „Die Anarchisten“ ist überwiegend biographisch gefärbt und basiert auf eigenen Erlebnissen. Anhand zweier Charaktere mit unterschiedlichen philosophischen Grundsätzen, wobei einer der beiden sein Alter Ego darstellt, illustriert er das Wesen sowohl des individualistischen Anarchismus‘ als auch des Kommunismus‘ seiner Zeit. Auban, Mackays Alter Ego, wird nicht nur mit den Widrigkeiten in einer Bewegung, die sich zwar anarchistisch nennt, aber mit seinen individualistischen Grundsätzen nicht konform geht, sondern auch mit der zunehmenden Entfremdung seines Freundes Trupp gegenüber, der ein glühender Anhänger der kommunistischen Arbeiterbewegung ist, konfrontiert. Obschon ein philosophisches Buch, liest sich „Die Anarchisten“ stellenweise wie ein Roman, was nicht nur der konfliktreichen Situation, sondern auch der sprachlichen Fähigkeiten Mackays geschuldet ist. Ferner hatte dieses Werk einen nicht zu verachtenden Einfluß auf die europäische Arbeiterbewegung, der bis dato Mackays Gedanken, die überwiegend der individualanarchistischen Bewegung in Amerika entsprangen, ausgesprochen fremd war. So wurde das Buch nach seiner Veröffentlichung 1891 reichlich rezipiert und, überwiegend in den sozialistischen Kreisen, diskutiert. (Summary by Ragnar)

Ebenfalls sehr interessant: Es ist eigentlich ein wissenschaftliches Werk. Meines Wissens wird es manchmal mit Darwins "Über die Entstehung der Arten" verglichen von der Bedeutung her. Meiner Ansicht nach kann man den Gedanken im Hörbuch durchaus folgen. Hier die Textausgabe:
Die Entstehung der Kontinente und Ozeane
Alfred WEGENER (1880 - 1930)

Seine Erklärung des Mittelozeanischen Rückens stimmt meiner Ansicht nach nicht. Trotzdem hörenswert.

Ich weiß ja nicht, ob ich bloß zu unbelesen bin oder ob man das Science Fiction Epos "Auf zwei Planeten" von Kurd Laßwitz als Geheimtip bezeichnen kann. Jedenfall hatte ich vorher noch nie davon gehört und meines Wissens gibt es auch keinen Film. Wikipedia sagt, er gelte als der Begründer der deutschsprachigen Science Fiction Literatur. "Der Roman "Auf zwei Planeten" (1897) mit seinen über 1.000 Seiten gehört zu den wichtigsten deutschen Science-Fiction-Romanen, der auch in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrmals neu aufgelegt wurde. (Summary by Hokuspokus and Wikipedia)"

Das Werk hat einen wunderbaren Retrocharm und es wirkt gleichzeitig modern. Besonders gut gelungen finde ich, dass der Erdgesellschaft (Erde=Ba), eine ideale Marsgesellschaft (Mars=Nu) gegenübergestellt wird. Die Numenheit ist der Menschheit in allem weit überlegen und in ihrer Entwicklung um hunderttausend Jahre voraus. Direkt hellsichtig ist, dass die Energieversorgung durch Sonnenenergie auf Feldern in der Wüste gewonnen wird. Das höchste Gut der Nume ist die Freiheit, aber die vernünftige sittlich begründete Freiheit. Bloßer Egoismus oder bloße Laune gilt wenig. (Das ideologische Einordnen spar ich mir. Geld gibt's auf dem Mars immer noch. Dieses ist gleichbedeutend mit einer gewissen Arbeits- und Energiemenge der Sonne. Vieles wird recht ausführlich erklärt, damit man als armer Bat-Leser ein bißchen Hintergrundwissen vermittelt bekommt.) Das meinen sie immerhin so ernst, dass die Nume Gewalt verabscheuen. Auf der Erde haben sie es aber mit Verhältnissen zu tun, die auf Gewalt beruhen. Die Nume bekommen es also mit dem aparten Problem zu tun, wie man den Menschen die sittlich höherstehenden Werte der Numenheit beibringen kann, ohne Gewalt anzuwenden. In letzter Konsequenz funktioniert das nicht, in vorletzter Konsequenz funktioniert es halbwegs. Trotzdem ist die Numenheit im Begriff die Unschuld zu verlieren. Am Ende wird aber alles gut. Sagen wir fast alles. Ein Opfer gibt es.

Zu den Aufnahmen: Da das Werk einen stattlichen Umfang hat, wurden die Kapitel auf mehrere Sprecher aufgeteilt. Das hat zur Folge, dass Begriffe verschieden ausgesprochen werden, was mich gestört hat. Da hätte man sich vorher absprechen können. z.B. Martier für Marsianer wird meines Erachtens richtig Mar zi er ausgesprochen, gerade noch ok ist Mar ti er, fürchterlich ist Mar tier (wie ein Haus-tier), ganz daneben ist Mar tié wie Cartier.