"Kann man Herrschaft als: Verfügungsanspruch über das Handlungspotential andrer Subjekte betrachten?"

1. Herrschaft wäre wohl mehr als ein bloßer Anspruch. Wenn schon dann wäre es die tatsächliche Verfügung.
2. Nicht vefügung über ein Potential, sondern über ihren Willen.
3. "Verfügung über den Willen anderer" so abstrakt ist Macht und nicht Herrschaft.

Dazu folgende Zitate:

Zitat

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"Herrschaft, ein dauerhaftes, asymmetrisches soziales Verhältnis zwischen Personen und Personengruppen. Den Kern von Herrschaft bilden Befehl und Gehorsam. Durch deren Regelhaftigkeit verdichtet und erweitert sich Herrschaft zu einer Herrschaftsstruktur: „Jede Herrschaft äußert sich und funktioniert als Verwaltung" (Max Weber). Um ihrer Dauerhaftigkeit willen kann keine Herrschaftsordnung ohne die tatkräftige Unterstützung durch die Beherrschten auskommen. Jede unmittelbar auf Gewalt fußende Machtausübung ist labil. Macht und Herrschaft unterscheiden sich nicht zuletzt dadurch, dass letztere von einem mehr oder weniger starken Glauben an ihre Rechtmäßigkeit (Legitimität) getragen wird." (Encarta)

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Zitat

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"Herrschaft wird typischerweise sozialwissenschaftlich nach dem deutschen Soziologen Max Weber, folgendermaßen definiert: „Herrschaft soll heißen die Chance, für einen Befehl bestimmten Inhalts bei angebbaren Personen Gehorsam zu finden.“[1] Im Gegensatz zur Macht setzt Herrschaft nach Weber Legitimität voraus, die erst durch die Akzeptanz der Herrschenden durch die Beherrschten (Legitimitätsglauben) sichergestellt wird. Neben diesem klassischen soziologischen Verständnis wird auch in der Staatswissenschaften und Geschichtswissenschaften zwischen verschiedenen Formen der sozialen Herrschaft unterschieden, insbesondere nach Zahl und Absichten der Herrschenden." Wikipedia

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Nehmen wir die Bestimmungen der ersten beiden Sätze. Herrschaft ist ein soziales Verhältnis, dessen Kern Befehl und Gehorsam bildet. Übersetzt: 1. Herrschaft ist ein gesellschaftliches Gewaltverhältnis. Das würde ich als erste abstrakte Bestimmung von Herrschaft festhalten wollen. Ein Gewaltverhältnis unterstellt zwei Willen, die in einem Gegensatz zueinander stehen. Der herrschende Wille ordnet dabei mittels Gewalt den gegensätzlichen Willen seinem Willen unter. Die inhaltliche Besonderheit dieses Gegensatzes spezifiziert gleichzeitig die besondere Art der Herrschaftsausübung. Herrschaft ist also die Unterordnung eines Willens unter den herrschenden auf gesellschaftlichem Maßstab.

2. "Um ihrer Dauerhaftigkeit willen kann keine Herrschaftsordnung ohne die tatkräftige Unterstützung durch die Beherrschten auskommen. Jede unmittelbar auf Gewalt fußende Machtausübung ist labil." Der Wille der Beherrschten ist allerdings eine wichtige Bestimmung von Herrschaft. Die Unterordnung des Willens unter den Willen der Herrschaft muss also von den Beherrschten gewollt werden. Herrschaft allgemein ist also Unterordnung eines gesellschaftlichen Willens und den herrschenden bei gleichzeitiger Billigung dieser Unterordnung durch die Beherrschten.

P.S.: Über die Rechtmäßigkeit entscheidet die herrschende Gewalt. Die Frage der Legitimität sollte man also ganz rauslassen..