"Der aktuelle chinesische Staat tut dies offensichtlich." Das wird dran liegen, dass er ein bürgerlicher Staat ist. "Wie wurde er aber der "bürgerliche" Staat, was war er vorher, etwa was anderes?" Wenn du China diskutieren willst, mach bitte ein neues Thema auf. Versuch doch bitte nicht ständig die Threads umzubiegen. China ist ja recht - aber hier bitte nur als Beispiel zum Verhältnis Staat Ökonomie.

"Ohne das sich am Staat so fürchterlich viel verändert hätte, bzw. so wenig, daß vielen diese Veränderungen gar nicht als wesentliche aufgefallen sind." Dass der Staat seine gesamte Ökonomie von sich abtrennt und in private Hände legt, würde ich schon als ziemlich wesentliche Veränderung bezeichnen.

Der Gsp-Mann in der Diskussion mit Attac behauptet jedenfalls beides. Er sagt gleichzeitig Staat und Eigentum sei ein zusammehängendes Ding, der eine Bedingung des anderen und gleichzeitig sei der Staat die letzte Instanz des Eigentums. Entweder er ist Bedingung oder letzte Instanz. Dieser Widerspruch sollte kritisiert werden.

Bei den Realsozialisten schaut das ganze von der historischen Entwicklung her ein weing anders aus. Das Ergebnis ist das gleiche - ein bürgerlicher Staat. Am Anfang der Entwicklung hin zum bürgerlichen Staat ist klar, dass in der Gesellschaft keine Privateigentümer existieren, die hat der Staat ja gerade abgeschafft. Der Staat ist das Subjekt der Ökonomie. Der kommandiert die Produktionsmittel und die Arbeit. Er organisiert jedoch keine Gerauchswertwirtschaft, sondern besteht darauf das sich das Produktionsergebnis als abstrakter Reichtum, als Geldgröße bilanziert. Gemessen am Geld soll eine effektive Produktion auf die Beine gestellt werden, gleichzeitig sollen aber die schädlichen Wirkungen des Geldes qua staatlicher Gewalt ausgesetzt werden. Das heißt z.B. dass der Lohn einerseits Kost ist, andererseits soll das aber kein Grund für Entlassungen sein oder ein Grund sein, dass sich die Leute nichts kaufen können. Also hält er die Lebensmittelpreise und Mieten niedrig usw.

Vom Standpunkt der hebelmäßigen Geldwirtschaft kommt er dann drauf, dass die realsozialistische Art doch nicht so effektiv ist, jedenfalls kriegt er vorgeführt, dass es kapitalistische Nationen gibt, deren Ökonomie die ergiebigere Reichtumsquelle darstellt. Von diesem Standpunkt aus machen sie den Übergang zum Kapitalismus. Der besteht erstmal darin, dass Privateigentümer entstehen müssen. Eine Arbeiterklasse gibt es. Eine Kapitalistenklasse, also Privateigentümer die in der Lage sind eine Ökonomie zu kommandieren, eine gesellschaftliche Reproduktion zu bewerkstelligen, gibt es nicht. So trennt der Staat die Ökonomie von sich ab. Das kann er, erstens weil er das Subjekt der Ökonomie ist und zweitens solange die Massen das mit sich machen lassen. Am Ende ist er ein bürgerlicher Staat d.h. bloß noch die politische Gewalt einer von ihm getrennten nun kapitalistischen Ökonomie.

Die Produktionsmitel waren Volks- bzw. Staatseigentum. Was heißt das schon, dass der einzelne davon ausgeschlossen ist. Auch in einem vernünftigen Kommunismus kann der einzelne nicht über die Produktionsmittel verfügen. Was soll er auch damit machen außer zu Arbeiten. Dass er vom gesellschaftlichen Reichtum ausgeschlossen ist merkt er doch zuerst am Zweck der Ökonomie. Übers Geld ist er erstmal prinzipiell vom Produkt seiner eigenen Arbeit getrennt. Auch wenn es keine Kapitalistenklasse als Entsprechung gibt, ist dadurch schon klar, dass das Volk zum Arbeiten vorgesehen ist. Das Resultat der Arbeit sind Überschüsse in Form von Geldgrössen. Also die Antagonismsen die durchs Geld entstehen, verschwinden ja nicht plötzlich, weil die privaten Agenten der Geldvermehrung verschwinden.

Diese Widersprüche wollte der realsozialistische Staat aber auch nicht voll auf dem Rücken der Arbeiter austragen. Arbeit war dort eben immer auch Volkversorgung auf eben dem Niveau, auf dem es nach dem politischen Willen des Staates stattfinden sollte. Beide Seiten hatte der Staat ja in der Hand - Einerseits die Löhne und andererseits die Preise. Er konnte also das Niveau die Reproduktion des Volkes festlegen bzw. Wieviel Armut er ihm zumuten wollte. Kapitalismus ist das nicht.

"Denn wie paßt dein "Ausschluß" vom gesellschaftlichen Reichtum zum Kommunismus?" Gar nicht! Das ist höchstens eine Art Sozialismus. Also nicht Abschaffung des Geldes als der Abstrakten Form des Reichtums in der Gesellschaft, sondern das Mildern und die gerechte Verteilung seiner negativen Auswirkungen. Also einerseits Lohn, die prinzipielle Trennung vom produzierten Reichtum, und andererseits die Existensicherung auf dem politisch festgelegten Niveau über Lohn und Preis.

"Und wenn du die gesellschaftliche Lage der Arbeitenden mit so harschen Urteilen bedenkst, wer bzw. was waren dann die, die zwar keine "Entsprechung" in einer Kapitalistenklasse gefunden haben, aber doch den Reichtum verwaltet haben?" Um das zu bestimmen, muss man sich die Funktion der politischen Gewalt anschauen. Die bestand eben nach wie vor in der Nationenkonkurrenz. Das sieht man daran, dass sie um sich herum lauter selbstständige Nationalstaaten eingerichtet haben und auch im Innern das Volkstum keineswegs abgeschafft, sondern als Bereicherung und Beitrag zum Gesamtstaat gepfegt haben. Man sieht's aber auch am kalten Krieg, an der Vergleicherei der DDR mit dem Westen, "Weltniveau", an ihren Bemühungen auf internationalen Sportfesten Ehre für die Nation einzulegen. Der Staat war also das Gewaltsubjekt der Nationenkonkurrenz des Volkes. Also verhält er sich zu seiner Gesellschaft und zu seiner Ökonomie als das Mittel der Reichtumbeschaffung für den Zweck Nationenkonkurrenz. Dafür ist es dann ganz angemessen, wenn das Volk getrennt ist vom Kommando über Produktionsmittel (nicht bestimmen kann, was an z.B. an Konsumtionmitteln produziert werden soll) und getrennt ist vom Ergebnis der gesellschaftlichen Arbeit. Den Reichtum verwaltet der sozialistische Souveran. Er organisiert die Reproduktion des Volkes so, dass möglichst viel Überschuss für die Nationenkonkurrenz bleibt. Es ist also klar, dass auch in diesem Sozialismus die Armut der Leute, die Nation voranbringt in ihrer Konkurrenz gegen andere Nationen.

Eigentlich ist es deshalb umgekehrt. Der Staat verwendet nicht das was übrigbleibt für die Nationenkonkurrenz, sondern umgekehrt hängt die Reproduktion des Volkes von den Überschüssen ab, die man aktuell haben will, also von den anstehenden Konkurrenzprojekten der Nation. Auf diese Art konnten sie dem Westen zumindest Paroli bieten, solange sie es wollten.

"Was für einen großzügigen Begriff von Sozialismus hast du denn, wenn du da so locker selbst eine Klassengesellschaft drunter packen kannst?"
War das jetzt der Einwand, dass mein Begriff großzügig ist? Ich bin halt ein großzügiger Mensch. Was hast du denn daran auszusetzen? Ist mir aber letzenendes auch egal, wie du das Kind nennst. Wofür soll es denn gut sein einer Gesellschaftsordnung irgendwelche Ehrentitel oder Gütesiegel ab- oder zuzusprechen.


"Siehst du da wirklich keinerlei erwähnenswerten Unterschied zwischen der Politik der Bolschewiki in den Anfangsjahren, kodifiziert in den ersten 4 Weltkongreßen der Komintern und Stalin, der die Internationale sang und klanglos wieder zugemacht hat? Ist das alles wirklich nur sanftes Abgleiten bis hin in den Sumpf imperialistischer Politik, wo es keinen festzumachenden Bruch gab?"Dafür kenn ich mich zu wenig aus. Da müsstest du mal was an Wissen zu der Frage beisteuern, ob es von Anfang an um Nationenkonkurrenz ging oder ob da irgendwann mal der Übergang dazu gemacht wurde. Jedenfalls ist das, was ich gesagt habe die Bestimmung der SU während dem größten Teil der Zeit, in der sie existierte. Dieses Scheiß Konitinuum-Bruch-Denken ist eh ein Historikerfehler. Vorher bestimmt nachher-Kontinuum, Vorher bestimmt nachher nicht - Bruch,(soll heißen vorher bestimmt nachher dadurch, dass es das Nachher nicht bestimmt).

"Wenn das denn so möglich gewesen sein soll, warum hatten denn dann die alten Sozialdemokraten Unrecht, die das von dieser Seite aus versucht haben, also vom Imperialismus mit vielen sanften Reformen hin ins Arbeiterparadies zu kommen?" Du stellst merkwürdige Fragen. Was ist den das Arbeiterparadies? Du tust so als seien die Zielsetzungen gleich und nur die Methoden, die zum Ziel ("Arbeiterparadies") führen unterschiedlich. Da würd ich erstmal bestreiten, dass die alten Sozaildemokraten das selbe wollten wie die Realsozialisten.

"Was für eine Festigkeit und Kohärenz hat den ein Staat für dich, wenn der in eine ganzt andere Richtung absegeln kann, wenn nur der große Steuermann das Hauptsegel anders setzt?" Ich hab die ganze Zeit nicht von "dem Staat" gesprochen, sondern von dem realsozialistischen Staat. Und da kann ich mich nur wiederholen der realsozialistische Staat kann das, weil er nicht nur das politische sondern auch das ökonomische Subjekt der Gesellschaft ist und weil das Volk ihn lässt.

Zweitens ist er gar nicht in eine ganz andere Richtung weitergesegelt, sondern hat von seinem Hauptanliegen Nationenkonkurrenz aus (und das beweist nochmal schlagend, dass nicht Arbeiter- bzw. allgemeine Wohlfahrt das Hauptziel des Staates war) nochmal sein Mittel kritisch unter die Lupe genommen. Da hat er eben vorgeführt bekommen, dass nicht die realsozialistische Weise des Wirtschaftens den Staat am besten mit Reichtum für die Nationenkonkurrenz versorgt, sondern eine kapitalistische Ökonomie, die mit Weltgeld Geschäfte macht, für den Staat die viel effektivere Reichtumsquelle darstellt.

Ich versteh den ganzen ersten Abschnitt nicht. Güte in welcher Hinsicht? Wo soll eine Mißfallensbekundung drinstecken? Ich habe doch grad das Gegenteil gemacht, nämlich bestimmt wie und in welchem Verhältnis das Arbeitsvolk zur realsozialistischen Ökonomie steht und du willst ständig irgendwelche Prädikate wissen, ob man das nun Sozialismus oder Kommunimus nennen soll. Und warum ist es ein Vorwurf von dir, dass ich mich brennend für die Oktoberrevolution interessieren müsste. Es stimmt im übrigen auch überhaupt nicht, dass mich das nicht interessiert. Schließlich habe ich um Teilhabe an deinem Wissenfundus gebeten. Das war ernst gemeint.

"Die Frage nach dem reformistischen Film umgedreht ist beileibe keine merkwürdige Frage, sondern ergibt sich aus der erstaunlich ähnlichen Sichtweise auf den Klassenstaat bzw den Übergang von einem solchen zu einem vage "anderen" und umgekehrt." Solche Sätze versteh ich nicht. Wer dreht da welchen Film und lässt ihn rückwärtslaufen. Und welche Sichtweise von wem ähnelt welcher Sichtweise?

"Du wendest ein, "Ich hab die ganze Zeit nicht von "dem Staat" gesprochen, sondern von dem realsozialistischen Staat", nur wird bei dir gar nicht klar, ob da für überhaupt ein für die Begriffsbildung und Wesensbestimmung wesentlicher Unterschied ist bzw. war zwischen der Macht der Bolschewiki, den Volksdemokratien und der Deutschland vom Kaiserreich zur BRD." Freilich habe ich den Unterschied klargemacht. Die Realsozialisten wollten sich zwar den Reichtum für die Nationenkonkurrenz beim Volk beschaffen, aber eben auf sozialistische Weise (das ist der Unterschied) d.h. ohne eine Klasse von privaten Kapitalisten, ohne die Rücksichtlosigkeit gegen das Arbeitsvolk, Sicherung nicht nur der Reproduktion der Klasse, sondern auch der einzelnen Existenz, zwar Lohnzahlung, aber gleichzeitig entsprechende Gestaltung der Preise, Effektivitätserhöhung aber nicht durch Entlassung, zwar ein Arbeiterdasein, aber ohne das Schicksal der Arbeitslosigkeit und die Perspektive der Verelendung usw. Allgemein: Produktion von abstrakten Geldgrössen, aber ohne die zerstörerischen Wirkungen auf die Arbeiter, ohne Elend, mit dem staatlich verordneten Niveau an Armut, die solidarisch das ganze Volk trifft.

"Auf meine Gegenfrage, was denn mit dem "längst" inhaltlich verbunden sei" Nochmal: Dafür kenn ich mich zu wenig aus. Da müsstest du mal was an Wissen zu der Frage beisteuern, ob es von Anfang an um Nationenkonkurrenz ging oder ob da irgendwann mal der Übergang dazu gemacht wurde. - Bemüh dich doch mal selbst drum, das zu klären und wirf nicht immer anderen vor, dass sie Antworten auf deine Fragen nicht auf Zuruf auf der Pfanne haben.

Was soll der Scheiß? D i c h interessieren deine Fragen nicht. Wenn sie dich interessieren würden dann hättest du wenigstens eine Meinung dazu und würdest anderen nicht immer vorwerfen, dass sie keine Antworten aus dem Hut zaubern. Dich interessieren deine Fragen so wenig, dass es dir zu lästig ist, sie überhaupt verständlich zu formulieren, so dass ich sie verstehen kann. Geh doch mal auf meine Nachfragen ein!

"Das ist sicherlich auch ein Generationsproblem: als es die "Arbeiterstaaten" des "realen Sozialismus" noch gegeben hat, war sowas unter Linken etwas, wenn auch nicht so fürchterlich mehr, verbreiteter." Das ist sicherlich kein Generationsproblem. Tut mir leid wenn ich deinem Bildungsideal von einem Linken nicht entspreche. Zu den Linken zu gehören, hab ich mir noch nie als Ehre angerechnet. Ich finde es halt ein ganz kleines bißchen wichtiger den Begriff des Kapitalismus zu kennen, als die Geschichte der Komintern oder das heiße Thema, ob die SU (die es mittlerweile gar nicht mehr gibt) nun ein guter oder ein schlechter Kommunismus war und wenn schlecht, wann der Sündenfall begonnen hat. Es ist aber auch nicht so, dass mich das sachlich nicht interessieren würde, ob die SU von Anfang an so konstituiert war, dass es ihr um Nationenkonkurrenz ging. Du hingegen kokettierst sogar damit "das Kapital" von Marx nicht gelesen zu haben. Ich finde deshalb nicht, dass ich hier derjenige bin, der seine Ausbildungsprioritäten falsch setzt.

"http://www.marxists.org/deutsch/archiv/index.htm";
Willst du mich verarschen? Ganz schön frech mich auf den Index eines Marx-Archives zu verweisen. Offensichtlich war es dir nicht einmal die Mühe wert einen Artikel rauszusuchen, der die Thematik behandelt. Warum diskutierst du überhaupt, wenn ein Link zum DEA-Archiv, Msz-Archiv usw. reicht. Genauso mit der dreibändigen Trotzkybiographie. Hast du sie gelesen? Wenn nein - dann mach das und verlang nicht von anderen, dass sie dir alles vorkauen. Wenn ja und du hast sie verstanden, dann sag halt was drinsteht. Ich halte doch auch nicht hinter dem Berg mit meinem Wissen und freue mich immer, wenn ich was neues dazulerne.

Bevor du anderen mangelndes Interesse vorwirfst, solltest du an deine eigene Nase fassen. Den grossen Moderator zu spielen, der anderen eine Plattform bietet und die Fragen nur anreißt in der Hoffnng, dass einer darauf anspringt und die Sache aufklärt, ist leicht. Sich selbst um die Erklärung der Gegenstände zu bemühen, ist schon ein bißchen anspruchsvoller und mühsamer. Eine Mühe die du dir anscheinend nicht machen willst, weil du lieber den verschiedenen historischen Streitereien der Linken nachsteigst. Du willst ständig den linken Politiker spielen, der mal dem, mal dem recht gibt. - Im besten Fall ist das überflüssig, und für niemanden von Nutzen.

"Daß wir offensichtlich recht grundlegend unterschiedliche Auffassungen zu manchen zentralen Fragen haben, ist erst mal nur ein Fakt und nicht schon per se ein Ärgernis." Wo haben wir unterschiedliche Auffassungen? Bei dir dringt man ja noch nicht mal bis zu einer sachlichen Differenz vor. Du nölst bloß rum, dass ich deine Erklärungsansprüche nicht erfülle ohne überhaupt klarzumachen was du überhaupt willst!!!! Du behauptest eine Differenz, ohne das du dir die Mühe machst wenigstens einen Standpunkt zu präsentieren. Ich weiß ja noch nicht mal worin die Unterschiede der Auffasung überhaupt bestehen sollen.

"wo du doch der mit der schönen Plattform bist, die leider -und das meine ich sogar ernst - gar keiner will" Mit dem Unterschied, dass ich im Gegensatz zu dir nicht den Moderator spielen will, sondern Interesse an Diskussion von Gegenständen habe. Um wissenschaftliche Klärung soll es hier gehen und wer das nicht will, der bleibt natürlich weg. Das hab ich aber nicht zu verantworten.

"hier: die SU war eine Klassengesellschaft wie andere, insbesondere der Kapitalismus auch) hast, aber dies gar nicht auf den Punkt bringst." Wo steht das bitte bei mir, dass die SU ein Klassenstaat gewesen sei, wie jeder andere auch? Und was hättest du inhaltlich einzuwenden dagegen? Das musst du jetzt endlich mal sagen, statt es als verwerfliche Aussage einfach hinzuschreiben als würde ich Kinder fressen.

Ich habe von einer Arbeiterklasse gesprochen und das habe ich sehr wohl auf den Punkt gebracht, bloß gefällt dir dieser Punkt offensichtlich nicht. Eine Arbeiterklasse ist sie, weil sie übers Geld bzw. den Lohn getrennt ist vom Reichtum, den sie produziert. Weil sie sich als Klasse reproduziert, die dem realsozialistischen Staat die Mittel für die Nationenkonkurrenz zur Verfügung stellt. Weil da keine kommunistische Gesellschaft ihre Bedürfnisse entwickelt, sondern weil die Konsumtion des Volkes Abzug vom Reichtum ist, den die Nation für die Konkurrenz zur Verfügung hat. Mit anderen Worten. Die Armut der Massen ist ein Mittel des realsozialistischen Staates in der Nationenkonkurrenz. Deshalb war das eine Arbeiterklasse. Der Staat nannte sich doch sogar selbst so. "Arbeiterstaat" oder "Arbeiter- und Bauernstaat". Ich weiß deshalb gar nicht, warum du dich so aufregst.

"Ich habe mich nur gewundert, wie schnell du ein Urteil über die Geschichte der Oktoberrevolution zustande gebracht hast, ohne das es dir wichtig gewesen wäre, was da überhaupt abgelaufen ist." Wo habe ich denn ein Urteil über die Geschichte der Oktoberrevolution gefällt? Möchte ich echt gern wissen. Und was hättest du gegen dieses Urteil? Deine Verwunderung kannst du dir nämlich an den Hut stecken, wenn sie sich noch nicht mal zu einem Gegenargument durchringen kann. Wunderst du dich halt! Ist doch schön, wenn man sich noch wundern kann.

"Man muß doch als einzelner Mensch nicht immer wieder das Rad neu erfinden, manche kluge Erkenntnisse kann man von im buchstäblichen Sinne Vordenkern abschauen." Wenn du meinst jemand hätte einen bestimmten Gedanken zu einem bestimmten Gegenstand schon besser formuliert, dann verweise bitte auf den konkreten Text. Auf ein ganzes Archiv zu verweisen ist eine Unverschämtheit. Du weist ja noch nicht mal welchen Gedanken ich da suchen soll.

"Es diskutiert doch eh keiner." Eigentlich dachte ich du willst diskutieren. Aber offensichtlich ist das nicht der Fall. Und in Zukunft verschwende bitte meine Zeit nicht mehr, wenn dir nicht an inhaltlicher Diskussion gelegen ist, sondern an irgendwelchem Leck-mich-am-Arsch-Rumgelaber, das gar nicht den Anspruch hat zu etwas zu führen. Was soll das öffentliche inhaltsleere Bekenntnis, dass du dich von mir distanzieren willst. Wenn da kein Argument kommt, kannst du auch einfach die Klappe halten. Das spart dir und mir viel Zeit.

"Wenn du konsequent gewesen wärest, hättest du mit diesem summary angefangen und zugleich aufgehört." Wieso hätte ich das tun sollen? Ich war und bin an Diskussion interessiert. Du bist derjenige, der mir in einem fort seine demonstrative Mißbilligung vorsemmelt und ständig hinschreibt, dass er nicht mehr gewillt ist zu diskutieren, das dann aber trotzdem tut.

"Offensichtlich hast du mich aber doch noch mal mißverstanden und erst mal losargumentiert, als wenn es dir und mir doch noch um eine Klärung ginge." Wie gesagt, mir geht es um Klärung. Dass es dir nicht um Klärung geht, habe ich zur Kenntnis genommen. Das hält mich jedoch nicht davon ab, deine dämlichen formalen Einwände zu entkräften. Ich habe sehr wohl erklärt warum es in der SU eine Arbeiterklasse gab und habe klar gemacht, dass sie ihre Bestimmung durch ihre Funktion als Produzent des Reichtums für die Nationenkonurrenz erhielt.

"Oder mit deinen Worten: Auch ich werde hier in Zukunft wohl eher die Klappe halten. Jedenfalls zumindest dir gegenüber." Einmal hast du dein Versprechen "es gut sein zu lassen" ja schon gebrochen. Im Gegenzug werde ich mir jedoch keine Abstinenz verordnen und mir auch in Zukunft rausnehmen, deine unverbindliche Rumräsonniererei (auf Argumente kann man bei dir ja lange warten) anzugreifen.

Deine Reaktion hier wundert mich schon sehr und lässt mich ein wenig ratlos zurück. Du warst und bist doch immer derjenige, der beklagt dass so wenig diskutiert wird, sowohl im Netz als auch bei Vorträgen z.B. des Gsp. Da lässt du normalerweise keine passende und unpassende Gelegenheit aus für Diskussion und Auseinandersetzung zu werben und wirfst gleichzeitig anderen vor, dass sie es nicht tun. War das alles Geschwätz? Hier füllst du jetzt schon etliche Beiträge damit, dass du nichts klären willst, die Klappe halten willst, machst dich selbst zum Argument dafür, dass keine Auseinandersetzung stattfindet. "Ein Hin und Her, eine Auseinandersetzung gibt es doch gar nicht." Warum wohl? Weil du nicht willst! Alter Heuchler: Oh tut mir(tofu) das leid, dass keine Auseinandersetzung mehr stattfindet. Schade, dass ich (tofu) auch gar kein Interesse mehr am Austausch inhaltlicher Argumente mehr entwickeln kann.

Himmel-Herrgott-Sakrament: Gibt es da draußen eigentlich nur noch Idioten.

Ergänzendes:
"Entschuldige bitte meine offensichtlich als Überheblichkeit angekommene Unterstellung, wir beide wüßten wenigstens faktisch, wovon wir reden, da wo wir über die Geschichte der Auseinandersetzungen in und um die Sowjetunion und Komintern geredet haben." Erstmal hab ich gar nicht über die Geschichte der Komintern geredet und wo du das hast, möchte ich auch gern mal wissen. Du tust nur so als hättest du über die Komintern geredet.

"Mir geht es nicht um das Siegel, sondern um die Güte. Wenn für dich alles eh nur Klassenstaaten waren und sind und es in der bisherigen Geschichte bis hin zu diesen Postings eh nur "Sozialisten" und keine Kommunisten gegeben hat, dann reduziert sich deine ganze Beschwerde auf ein mit viel konkreten Schnippseln bebildertes Mißfallensbekunden. Das ist mir dann doch etwas zu wenig und zu beliebig."

1. Das wollte ich mit "Gütesiegel" ja ausdrücken, dass es dir um Güte geht. Es ist ein Fehler einem System die moralische Existenzberechtigung zu- oder abzusprechen. Auch die wissenschaftlich-linke Fassung davon ist ein Fehler. War der Kommunismus der Sowjetunion nun ein notwendiger Schritt hin zum wahren Kommunismus oder so ähnlich. Die Sowjetunion richtet sich nicht nach den linksmoralischen Masstäben, an denen man sie blamieren will. Außerdem ist am Realsozialismus auch nichts hochzuhalten. Er taugt nichts. Punkt. Den Vergleich mit dem Kapitalismus oder dem Nationalsozialismus, um relativ zu diesen Gesellschaften den Realsozialismus gut dastehen zu lassen, ist ebenso ein Fehler wie die Demokratie dafür zu loben, dass sie immerhin kein Nationalismus ist.

2. Was soll denn das für eine Logik sein, die du mir vorwirfst. Ich hab doch klar hingeschrieben, warum ich die SU nicht für kommunistisch halte. Kommunisten betreiben keine Nationenkonkurrenz.