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Auch dieser Vergleich des Gehirns mit einem Elektrobaukasten (!) hinkt gewaltig. "Welches Bild oder welcher Muskel aber durch welche "Schaltung" repräsentiert ist," das geht aus der "Schaltung", dem neuronalen Prozess, hervor. Das Gehirn ist funktional gegliedert, was aber nicht ausschließt, dass begrenzt auch ein Teil des Gehirns die Aufgaben eines anderen übernehmen kann und sich laufend neue Neuronenverknüpfungen bilden.

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Das ist eine Behauptung, die weder HF noch du belegen können. Oder kannst du die Koordinaten der neuronalen Verknüpfkung angeben, die für "Rot" steht?

Was sie feststellen ist, dass bestimmte Breiche des Hirns bei bestimmten Aktivitäten aktiviert werden.

Auch ist dir der logische Einwand entgangen: Eine neuronale Vernküpfung oder so ein Prozess kann nur ein Repräsentant eines äußeren Gegenstandes o.ä. sein.Prinzipiell kann deshalb jeder neuronale Prozess für die selbe Sache stehen. Wofür welche Verknüpfung steht hängt m.E. viel stärker von der Art, wie die Erregungszustände im Hirn hervorgerufen werden ab und auch von der Reihenfolge, in der das sich entwickelnde Hirn mit äußeren Erscheinungen konfrontiert wird.

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Eine weitere Diskussion mit euch halte ich deshalb für Zeitverschwendung.

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Endlich sind wir einer Meinung. So wie DU auf die Beiträge eingehst hat eine Diskussion einfach keinen Sinn. Z.B. forderst du jetzt wieder, dass wir dir einen "Geist" "präsentieren". Dadurch reduzierst du den Inhalt dessen was vorgetragen wurde - "Ist er auch, nämlich seine Form ist materiell. Sein Inhalt drückt sich in materieller Form aus, aber sein Inhalt ist nicht identisch mit dem materiellen." - zu deinem Vorurteil von: Geist hat gar keinen Inhalt sondern kann nur durch materielle Form bestimmt sein. Also muss man ganz "tief" auf die Suche nach ihm im Gehirn gehen. Man kann natürlich das Verhältnis von Geist und Materie genauer untersuchen wie Krim es sagte. Aber das was du verlangst ist doch eine vulgärmaterialistische Erklärung, und die kann eben nicht richtig sein weil sie sich selbst widerspricht (Argumente wie genau wurden ja schon genannt, aber die ignorierst du ja und pflegst stattdessen die Vorurteile).

Übrigens hast du dich zu den Vorurteilen die Prinz dort äußert und zu einigen anderen Kritikpunkten auch nicht gestellt. Ich denke deine Absicht war hier eine andere als Klärung (auch in Anbetracht deiner Ausfälle bezüglich Strafrecht, Moral, Diffarmierung von Huisken, ...) daher: tschüss.

libelle: "Das ist eine Behauptung, die weder HF noch du belegen können. Oder kannst du die Koordinaten der neuronalen Verknüpfkung angeben, die für "Rot" steht?"
Nein. Brauch ich auch nicht. Ich habe nur behauptet, dass die Neuronenaktivitäten nicht beliebig austauschbar sind, was sich aus der funktionalen Gliederung des Gehirns ergibt. Das ist auch durch ganz bestimmte Ausfälle oder Fehlfunktionen belegbar, die auftreten, wenn die "Verdrahtung" mal vom Standard abweicht. Diese Sachen sind aber alle seit 150 Jahren der Neurologie bekannt, sie sind Grundlage tausender MRT-Untersuchungen täglich und werden darin eindrucksvoll bestätigt. Es handelt sich um objektive gesicherte Kenntnisse. Warum soll ich euch hier ständig Nachhilfe bei den simpelsten Dingen geben? Bitte lest einfach mal in einem Neurologie-Buch nach. Das ist der reinste Irrsinn von euch, mir andauernd abzuverlangen, dass ich euch das simpelste Grundwissen der Biologie nachweisen soll. Ich bin hier nicht euer wandelndes Lexikon!

"Eine neuronale Vernküpfung oder so ein Prozess kann nur ein Repräsentant eines äußeren Gegenstandes o.ä. sein.Prinzipiell kann deshalb jeder neuronale Prozess für die selbe Sache stehen."
Wie kommst du nur auf solche Märchen? Jeder neuronale Prozess ist einzigartig. Die Prozesse sind nicht gegeneinander austauschbar. Eine Bedeutung "rot" entspricht NUR einem Vorgang im Wernicke-Zentrum und nicht etwa einem Neuronenfeuer im Thalamus. Die Ablenkungsstrategie, in jedem Beitrag neue Märchen zu erfinden, die ich euch zu widerlegen hätte, zieht bei mir nicht mehr.

Helden Karl: "So wie DU auf die Beiträge eingehst hat eine Diskussion einfach keinen Sinn. Z.B. forderst du jetzt wieder, dass wir dir einen "Geist" "präsentieren"."

Ich bin auf alle eure Nichtargumente eingegangen, auf all eure selbst erfundenen Märchen, die ihr als gesichertes Wissen hinstellt. Ich hab dir sogar die Argumentation von Jan nichtformal hingeschrieben, was du ignoriert hast. Langsam reicht es mal. Und von mir wollt ihr auch noch Belege. Und für den "Geist" darf ich keine objektiven Belege einfordern, weil euer Glaube daran nicht zulässt, dass er objektiv nachweisbar ist. Das ist ja ne wunderbare Methode, Unsinn für objektiv existent zu erklären, ihn einfach als Glaubensinhalt für unangreifbar erklären.

Krim: "Du behauptest doch, dass der Wille Intuition ist. Also belegst du bitte deine Behauptung, statt von uns die Widerlegung deiner haltlosen Erfindungen zu verlangen."

Das geht einwandfrei aus den zitierten Theorien der HF hervor. Siehe verlinkter Artikel. Warum bedarf eure haltlose Behauptung der Autonomie des Willens keines Beweises? Das soll ich euch wohl einfach abkaufen, weil ihr fest dran glaubt und GSPler seid?

"3. hat er sich zum Forschungsstand der HF gar nicht geäußert, stattdessen kritisiert er die Ausflüge der Hirnforschung ins Reich der Philosophie und des Geistes (von dem sie ironischerweise behaupten, dass es ihn nicht gibt) und davon hat er Ahnung."

Wenn er keine Ahnung von HF hat, kann er sie auch nicht kritisieren. Huisken und ihr erfindet euch da eine eigene fiktive HF, auf die ihr dann nach Herzenslust eindreschen könnt. Wie könnt ihr behaupten, die HF sei falsch, wenn ihr nicht mal ihre Theorien kennt und ihre Argumente nicht verstanden habt?

Wenn mich auch die hier leider wieder geführte HF-Diskussion nicht die Bohne interessiert, so sind doch bei der ganzen Geschichte ein paar Sachen dabei, zu denen ich gern mehr wüßte:

Wenn man vom Menschen als kluges seiner selbst und der Welt bewußtes Wesen ausgeht, der mit seiner Intelligenz bewaffnet sich so allerhand vornimmt aufgrund seiner Willensentscheidungen und da auch ne Menge hinkriegt, dann frage ich mich, wie er sich da eigentlich qualitativ abhebt von all den anderen und früheren Lebewesen, die da noch so weit waren oder das weniger oder gar nicht hinkriegen, also die Sicht "rückwärts".

Und andererseits "vowärts": wie intelligent eigentlich artificial intelligence ist, wo sie doch z.B. autonomen Robotern auch schon eine ganz schöne Hilfe sein kann. (In Magdeburg geht gerade wieder eine runde Roboterfußball ab als streng formalisierter Rahmen dafür, was demnächst hoffentlich noch bessere adaptivere "klügere" Kisten hinkriegen mögen.)

Zitat von Krim

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@tofu: ", dann frage ich mich, wie er sich da eigentlich qualitativ abhebt von all den anderen und früheren Lebewesen, die da noch so weit waren oder das weniger oder gar nicht hinkriegen, also die Sicht "rückwärts"." Und diese Diskussion hast du nicht schon tausendmal geführt? Was interessiert dich daran so? "Und andererseits "vowärts": wie intelligent eigentlich artificial intelligence ist, wo sie doch z.B. autonomen Robotern auch schon eine ganz schöne Hilfe sein kann." Ein Dosenöffner ist auch eine Hilfe. Ist das der Maßstab für Intelligenz?

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Ich gebs mal wieder auf, übrigens selbst mit dir nicht ganz zum tausendsten Mal, du kannst offensichtlich auch nicht besser zählen als ein Rhesus-Äffchen. Denn offensichtlich kannst du zwischen einem intelligenten Adaptionsalgorithmus, einen puren Werkzeug ohne irgendwelche "Sinne" und auch nur der "Intelligenz" einer Einparkhilfe und einem hetzerischen Dummkopf wie nobbi eh selber nicht vernünftig unterscheiden. Denn das wäre auch meine Gegenfrage gewesen, was dich eigentlich an so einer "Diskussion" mit einer Intelligenzkröte interessiert, aber vielleicht hast du ja auch ein schräges Hobby, wie so mancher andere auch. Auf jedenfall könnt ihr das für euch ach so spannende Thema unter euch noch ad infinitum "ausdiskutieren", oder meinst du ernstlich, daß jemand wie nobbi nochmal vom Saulus zum Paulus wird (oder war es umgekehrt?)?

Zitat: "Wenn man vom Menschen als kluges seiner selbst und der Welt bewußtes Wesen ausgeht, der mit seiner Intelligenz bewaffnet sich so allerhand vornimmt aufgrund seiner Willensentscheidungen und da auch ne Menge hinkriegt, dann frage ich mich, wie er sich da eigentlich qualitativ abhebt von all (!!?) den anderen und früheren Lebewesen, die da noch (?) so weit (?) waren (?) oder das weniger (???) oder gar nicht (???) hinkriegen, also die Sicht "rückwärts"."

Im ersten Abschnitt scheidest du sehr korrekt "den" Unterschied zwischen Mensch und Tier, nämlich die Fähigkeit mit Willen und Bewusstsein auf die Welt loszugehen, und nicht durch die Biologie determiniert zu sein (zumindest nicht in dem was man will). Dann reisst der Text irgendwie ab, und kannst genau diese Differenz nicht mehr benennen und siehst nur noch was von "hinkriegen". Denn ich hoffe nicht, dass mit hinkriegen der Wille gemeint war, denn ein wenig Willen kann es jawohl schlecht geben.

Helden Karl, wenn du über Tiere Aussagen triffst, dann klingt das für mich leider auch nur wie ein Abziehbild der bescheuerten Borniertheit nobbis. So viel weiter als die fürchterlichen vivisektionisten bist du offensichtlich auch nicht. Goodall und Pepperberg sind mir da um Längen symphatischer als Geistesriesen wie ihr. Ihr wollt es einfach nicht wissen, was Wissen wirklich ist. So entscheidet ihr euch eben. Dagegen ist dann wirklich kein argumentatives Kraut mehr gewachsen.

Sehr witzige Antwort Tofu. Jetzt weiss ich gar nicht mehr ob ich dich korrekt getroffen habe oder nicht. Naja, wahrscheinlich willst *du* es auch gar nicht wissen. Dir genügt es anscheinend deine losen Gedanken als argumentatives Kraut präsentiert zu haben. D.h. ich brauche mir erst gar nicht die Mühe zu machen, zu googlen was es mit Pepperberg auf sich haben soll. Bestimmt ist das auch nur einer von den Bösen, so wie ich es bin...

Also Krim, du bist dir schon im Klaren darüber dass das eine ziemlich "unerhörte" These ist die du da aufstellst, zu der ich dementsprechend gerne auch etwas mehr hören würde. Welches Bewusstsein soll ein instinktgesteuertes, durchtriebenes Tier von der Welt haben? Was ist die formale Differenz (wenn es sie gibt) und die inhaltliche Differenz zum Bewusstsein eines Menschen? Und wieso trennst du Mensch und erwachsener Mensch?

Zitat von Krim

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"Welches Bewusstsein soll ein instinktgesteuertes, durchtriebenes Tier von der Welt haben?" Keins, wenn's ein instinkgesteuertes Tier ist. Diejenigen mit Bewusstsein fallen da nicht darunter.

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So eine relativ bescheidene richtige Feststellung hätte ich nach der auch hier weit verbreiteten Ignoranz gar nicht mehr erwartet. Um die insgesamt eigentlich letzlich unspektakulären, im Einzelfall aber richtig spannenden Geschichten geht es mir. Mehr auch schon nicht. Andererseits hat ja die wüste Beschimpfung von Huisken gezeigt, daß selbst solche billigen Weisheiten, daß der Mensch ein Wesen ist, daß sich, mit Intelligenz begabt, mehr oder weniger "vernünftige" Ziele setzt, eminent politisch sind.

Gerade für die Frage, was eigentlich das Intelligente an der entwickelten menschlichen Intelligenz Erwachsener ist, scheinen mir Studien an Säuglingen, Menschenaffen, klugen Vögeln etc. lehrreich zu sein, bei denen dieses maximale Bewußtsein und die entfaltete Intelligenz und natürlich vor allem das Wissen noch oder relativ begrenzt sind.

Oder eben auch die Neanderthaler-Studien. Ich habe bisher z.B. nicht verstehen können, wieso ein vergleichsweise kluges mutiges Lebewesen wie "unser" relativ naher Verwandter Homo neanderthalensis so wenig kreativ gewesen ist. Diese Vormenschen haben schließlich eine ewig lange Zeit unter harten Verhältnissen gelebt (immerhin weit über Hunderttausend Jahre), ohne es "weit" gebracht zu haben, also ohne entwickelte Kultur, Technologie, Dynamik, weltumspannende Ausbreitung usw. Ich habe auch nie verstanden, wieso z.b. Inuit nicht wie all die anderen asiatischen Zuwanderer nach Nordamerika weitergezogen snd in die doch viel angenehmeren südlicheren Breitengrade, so ein Verhalten ist doch fast schon ein vormenschliches Relikt.

Oder wieso bei auch relativ klugen Tieren wie den Schimpansen (von denen übrigens auch nicht alle sich im Spiegel wiedererkennen, während es in Oxford Krähen gepackt haben) kulturelle "Errungenschaften" so selten und beschränkt sind (nur ganz wenige Affen benutzen Steine, um hartschalige Nüsse aufzuhauen).

Nur für Google-Legastheniker:

Jane Goodall ist die berühmteteste Forscherin, die Schimpansen in freier Wildbahn über Jahrzehnte beobachtet hat, vor allem im Gombe-Gebiet in Tansania. Seit ihren Beobachtungen weiß man z.b., daß Schimpansen auch Werkzeuge benutzen.

Zitat

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"Goodall ist neben Dian Fossey (Gorillas) und Biruté Galdikas (Orang-Utans) eine von drei Frauen, die auf Anregung des Paläontologen Louis Leakey Anfang der 1960er-Jahre Langzeitstudien über Menschenaffen begannen. Leakey hoffte, von diesen Verhaltensbeobachtungen Rückschlüsse auf das Verhalten der Vormenschen ziehen zu können."

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(wikipedia)

Irene Pepperberg ist berühmt geworden mit ihren Studien über Alex, den "ausgebildetesten" klugen Vogel, den die Wissenschaftswelt bisher kennengelernt hat. Alex konnte erstaunlich gut sprechen und einfache logische und Rechenaufgaben lösen. Ach ja, einen "Willen" hatte er auch: Erst hat er sich entschieden, auch so interessante Sachen zu machen, wie einfache Rechenaufgaben zu lösen. Und wenn er keine Lust mehr hatte, hat er das auch gesagt. Und weil er ein Papagei war, sogar buchstäblich. Er ist leider vor Kurzem plötzlich gestorben.

Nachtrag zu Krim:

Zitat

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Denn das wäre auch meine Gegenfrage gewesen, was dich eigentlich an so einer "Diskussion" mit einer Intelligenzkröte interessiert,..." Soll das heißen, du diskutierst nicht, weil du nobbi nicht für intelligent genug hältst. Ich glaube nicht, dass es an der Intelligenz scheitert. Nobbi hat eine Kritk geäußert und hat dazu eine Antwort gekriegt. Auf eine unendliche Geschichte habe ich auch keine Lust nachdem die Argumente ausgetauscht sind.

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Natürlich ist nobbi um Zehnerptenzen schlauer als eine Kröte. Als Mensch ist er qualitativ so intelligent wie jeder andere hier auch. Da hast du natürlich recht. Ich habe ihn einfach nur wegen seiner hetzerischen Borniertheit so unqualifizert beleidigt. Er hatte diesen Tiefschlag verdient.

Hier wenigstens der Einstieg der SG:

Zitat

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1. Intelligenz: eine „verborgene“ Qualität des Verhaltens, die sich nur über ein Vorurteil „entdecken“ lässt

Die ‚Intelligenz’ gibt es eigentlich gar nicht. Sie ist kein Gegenstand, sondern eine Abstraktion, eine begriffliche Konstruktion, eine sprachliche Übereinkunft über einen nicht unmittelbar aufweisbaren Sachverhalt ... Intelligenz lässt sich nicht absolut definieren und ebenso wenig, da sie eine Abstraktion ist, unmittelbar beobachten, sondern nur aus dem Verhalten erschließen – gemäß einem sozialen Vorverständnis. Dieses Vorverständnis entscheidet darüber, ob und in welchem Maße ein Verhalten als ,intelligent' zu gelten hat oder nicht.“ (Hermann Rosemann, Intelligenztheorien, 1979, S. 23)

Das „soziale Vorverständnis“ soll das Kunststück vollbringen, dem Verhalten die gesuchte Eigenschaft zuzuerkennen, die an ihm theoretisch gar nicht aufzufinden sein soll. Nur: Entweder charakterisiert die „Intelligenz“ das Verhalten, dann ist sie auch an ihm festzumachen –, oder sie tut es nicht, dann nützt auch kein „Vorverständnis“.

Dass die „Intelligenz“ nicht als Gegenstand „unmittelbar“ in der Landschaft rumsteht – was bei einem Begriff auch kein Wunder ist, da er ja Realität erklärt und deshalb nicht mit ihr zusammenfallen kann –, diese erschwindelte „Notlage“ soll hier als Argument dafür herhalten, dass Vorverständnis angebracht ist und Spekulation sein muss. Herr Rosemann demonstriert stellvertretend für die ganze Zunft die pure Absicht, eine geheimnisvolle, nicht bestimmbare Fähigkeit namens Intelligenz anzunehmen, die gleichwohl eine Eigenart von Verhalten sein soll.
3. Das Ganze lebt von der unerschütterlichen Gewissheit, dem auf der Spur zu sein, was man je schon – qua Vorurteil – für erwiesen hält: die unterschiedlichen Begabungsreserven der gesellschaftlich unterschiedlichen Leute.

2. Intelligenz – das Können zu können
Intelligenz ist die Fähigkeit zum Fähigkeitserwerb.“ (dtvAtlas zur Psychologie, Bd. 1)

Undiskutiert ist, dass unter Intelligenz eine Fähigkeit, d.h. eine Bedingung oder ein Bedingungskomplex bestimmter Leistungen zu verstehen ist.“ (Herder Lexikon der Psychologie, Bd. 2)

Da rechnet einer richtig, ein anderer schreibt einen korrekten Satz und ein dritter repariert einen Motor und schon klickert es beim Psychologen gemäß Vorab-Definition. Dass da jemand die Rechenregeln, die Grammatik oder sein Handwerk beherrscht, dieser Inhalt des Wissens und Könnens, wird nicht weiter für beachtenswert befunden. Denn hinter all dem soll eine Fähigkeit stecken, die alles geistige Können möglich macht und die in all den bestimmten Kenntnissen zum Ausdruck kommt. Jedem bestimmten Können soll also eine Fähigkeit zugrunde liegen, die in keinem bestimmten Können besteht, also nichts enthält und gerade deswegen alles kann, was ein Mensch je so zum Besten gibt?

Diese Idee einer dem Menschen innewohnenden Universalbefähigung für jedwedes Können mag vielleicht dem Traum vom Stein des Weisen entlehnt sein; die irdischen Kunstfertigkeiten und Kenntnisse sind darauf jedenfalls nicht zurückzuführen. Schließlich muss jedes Wissen und Geschick erworben und angeeignet werden. Und ist das geschehen, dann fällt das Können ganz mit dem speziellen Inhalt des Gelernten zusammen – oder es wurde nichts gelernt, dann wird auch nichts gekonnt. Ein Können neben und getrennt von dem, was man kann, gibt es jedenfalls nicht.

Nun bestreitet zwar auch die Intelligenztheorie nicht, dass jede Fertigkeit Stück für Stück erst neu erworben sein will. Aber kaum ist die Fähigkeit erworben, soll sie gar nicht auf die lernende Aneignung des speziellen Wissens oder Geschicks zurückgehen. Dass einer etwas kann, weil er es gelernt hat, wollen Liebhaber der Intelligenz so einfach nicht gelten lassen. Stattdessen wird eine Fähigkeit angenommen, die einerseits die Kenntnisse und Fertigkeiten, über die ein Individuum verfügt, begründen, aber zugleich die bloße Möglichkeit dazu darstellen soll: Intelligenz gilt als eine Fähigkeit, die das bestimmt, was einer zu lernen vermag; sie soll Inhalt, Niveau und Ausmaß von Bildungsanstrengungen definieren.

Dieser „Schluss“ von den Leistungen eines Individuums auf eine Fähigkeit dazu ist zirkulär: Woher wissen Psychologen/Pädagogen eigentlich, dass diese Fähigkeit vorliegt? Das zeigt ihnen das Vorliegen einer bestimmten Verstandesleistung! Und woher wissen sie, dass die aus einer dahinter liegenden Fähigkeit resultiert? Weil sonst die Verstandesleistung nicht zustande gekommen wäre. Quod erat demonstrandum. Ein Beweis, der sich im Kreise dreht: vom Rechnen-Können z.B. wird auf eine allgemeine Fähig­keit dazu geschlossen, deren Beweis wieder in nichts anderem besteht als der Existenz des speziellen Wissens.

Des Weiteren ist die Konstruktion dieser angenommenen, zugrunde liegenden Fähigkeit tautologisch, weil jeder Kenntnis ein Vermögen gleichen Inhalts zugeordnet wird. Zwar ist die unmittelbare Verdopplung in Können und dahinter steckender Fähigkeit nach der Devise: wer addieren kann, verfügt über eine Addier-Fähigkeit, selbst bei Psychologen und Pädagogen verpönt, aber mit ein bisschen Generalisierung wird derselbe Unsinn salonfähig: Intelligenztheoretiker konstruieren eine formelle Differenz zwischen Fähigkeit und Äußerung, indem z.B. beim Addieren die allgemeinere Bestimmung festgehalten wird, dass es sich um eine mathematische Leistung handelt, und wiederholen dieselbe Tautologie nur um eine Spur abstrakter. Dem Addieren (= der mathematischen Operation) soll angeblich eine „mathematische Begabung“, eine „Fähigkeit zum Erbringen mathematischer Leistungen“ zugrunde liegen.

Dieser Un-Schluss von einer Äußerung auf die Fähigkeit enthält eine Ungleichung, denn in jedem Können soll sich zeigen, was die Intelligenz hergibt, aber immer auch mehr: Z.B. soll sich ja im Addieren eine Potenz betätigen, die auch über das Vermögen zu anderen mathematischen Leistungen Auskunft gibt, die also auch Leistungen bestimmt, die mit der geäußerten Operation gerade nicht zusammenfallen. Im Addieren soll sich also die Fähigkeit zu einem Wissen und Können zeigen, das das Individuum im Unterschied zu dieser Rechenoperation (noch) nicht kann. Es dürfte sich zwar kein Pädagoge oder Psychologe zu der gewagten Behauptung versteifen, dass, wer zwei und zwei zusammenzählen kann, auch auf Anhieb die Integralrechnung kapiert; abstrakt ist diese Behauptung aber in der Konstruktion einer „mathematischen Intelligenz“ enthalten. Und die Psychologie bekennt sich zu dieser Behauptung in ihrem Ideal, man werde anhand dessen, was einer an Intelligenzleistungen von sich gibt, einmal prognostizieren können, was er in seinem Leben noch begreifen wird.

Zudem ist der Rückschluss von einer Verstandesleistung auf eine im Subjekt vorhandene Potenz dazu ein purer Rückfall: Wenn jemand etwas gelernt hat, dann ist darin sowieso eingeschlossen, dass der Erwerb dieses Wissens möglich war. Er hat die Möglichkeit ja längst verwirklicht. Man ist mit dieser Erkenntnis keinen Deut schlauer geworden.

Den Pädagogen und Psychologen kommt es dagegen auf den dürftigen und absurden Gedanken an, die Möglichkeit zu geistiger Leistung als selbständiges Ding neben die Leistung als deren Voraussetzung zu stellen. Offenbar geht es ihnen genau um die Idee, dass bei allem, was Leute zustande bringen, eine die Menschen determinierende, bestimmende Kraft federführend beteiligt sei – auch wenn von ihr hinten und vorne nichts zu bemerken ist.

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Wenn man "Intelligenz" so ganz tautologisch gleichsetzt mit der Erkenntnis, daß irgendein Wesen, sei Mensch, sei es Tier, will ich gleich einfügen, was Bestimmtes kann, z.B. bis zehn zählen und addieren, dann sind wir doch eigentlich da, wo ich auch schon war: man schaut sich genau um, wer alles "was" kann, und stellt fest, boah eh, es gibt ja verdammt schlaue Vögel! Oder: Man das ist aber ein pfiffiger kleiner Bonobo! Ist diese, für die meisten Menschen jedenfalls in Bezug auf Tiere überraschende Erkenntnis wirklich alles?

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und stellt fest, boah eh, es gibt ja verdammt schlaue Vögel!

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Wenn man tatsächlich den Maßstab des "wer was so alles kann" anlegen würde, dann würde man doch feststellen dass 99,9% der Tiere "sau"dumm sind, wenn man Mensch und Tier als Lebewesen zählt. Oder ist alles ab "Addieren" für dich schon "schlau"? Überhaupt solltest du erstmal definieren was du unter schlau verstehst. Oder warum gerade dieses etwas (was auch immer) für die Intelligenz der Vögel (oder was auch immer) sprechen sollte.

Zu Krim überlege ich mir später mal etwas. Man müsste vielleicht definieren was Bewusstsein ist. Ist es schon das "sich im Spiegel erkennen"? Ist es nach Lust und Laune zu entscheiden was man gerade tut (kommt meinem Begriff von Bewusstsein schon irgendwie näher)? Und falls es sowas ist, wie stellt man es beim Tier "fest"? Welche Entscheidungskriterien zieht man da hinzu?

Zu "Lust und Laune": Meine Mutter verzeiht es regelmäßig ihrer zugelaufenen Hauskatze nicht, daß die sich immer wieder nicht einen "vernünftigen" Schlafplatz wählt, sondern sich - zumindest von außen betrachtet nach Lust und Laune - mal hierhin, mal dahin legt.

"wer was so alles kann": ja natürlich, deine 99,9 % aller Tiere sind tatsächlich im Großen und Ganzen "saudumm".
Da kommen dann aber immer wieder überraschende Einzelleistungen zusammen. So können sich viele überwinternde Vögel 100-mal mehr Futterverstecke merken, als ich das könnte. Oder das Zugvögel sich mit nur einmal mit den Eltern Mitfliegen eine Strecke quer durch Europa einprägen können, ich verfahre mich ja selbst mit Karte in meiner eigenen Stadt. Oder welch schöne selbsterfundenen "Wörter" manchmal Schimpansen neuen Dingen zuschreiben. Auf jeden Fall taugt die Kategorie "der" Intelligenz bei der Beobachtung von Lebewesen nicht sonderlich. Ein technisch kluger Vogel wie ein Beo, der auch "schwierige" Futterverstecke knacken kann, versagt als soziales Wesen, weil er nicht einberechnet, daß seine Kumpanen gnadenlose Egoisten sind, und ihn nicht ranlassen.